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Juri Zurkan



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"Meine Spieler leben immer noch"

Trainer Martin Jol über Siegertorten, sein Faible für Kunst und die Grenzen des Hamburger SV

Rainer Schäfer

Herr Jol, die Bundesliga spielt eine verrückte Saison. Keine Spitzenmannschaft schafft es, sich abzusetzen.
Niemand will so richtig Meister werden. Die möchten alle Meister werden, ob Wolfsburg, Hertha, Bayern, Stuttgart
oder der HSV. Aber ab und zu klappt es nicht so, wie man sich das vornimmt.

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Wie gut kennen Sie Berlin?

2006, während der WM, habe ich Berlin kennengelernt. Da bin ich spazieren gegangen, stundenlang.

Irgendwann bin ich in der Galerie gelandet, wo auch die Bilder von Juri Zurkan hängen.
Da wollte ich ein kleines Bild von ihm kaufen, dann habe ich mehrere gekauft.
Er hat auch Bilder gemalt von Tottenham Hotspur und Arsenal.

Diese Bilder sind fantastisch.

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MARTIN JOL

"Beim Tanzen habe ich ein komisches Gefühl"

Wenn der HSV Meister wird, hat der Trainer ein Problem. Martin Jol über die Schwierigkeit, genießen zu können,
und seinen Faible für die Kunst


VON Rainer Schäfer | 30. April 2009 - 18:07 Uhr

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ZEIT ONLINE: Wenn Sie einen Titel holen, wie feiern Sie diesen Erfolg?

Jol: Ich habe 18 Jahre als Profi gespielt und bin danach Trainer geworden. Ich habe nur Fußball gelebt.
Ich kann nicht sagen, dass ich gerne tanze. Ich habe es einmal gemacht, aber da hatte ich so komische Gefühle.

ZEIT ONLINE: Sie können nicht genießen?

Jol: Ich denke immer an das nächste Spiel, und das ist schlecht. Ich finde, dass man alles genießen muss, aber ich kann es nicht so gut. Ich kaufe mir keine große Torte, tanze nicht herum oder nehme fünf Bier. Mir reicht es, wenn ich die Spieler sehe, die sehen anders aus, wenn man etwas erreicht hat. Ich genieße es innerlich, wenn die Leute glücklich sind.

ZEIT ONLINE: Ist das alles? Oder gönnen Sie sich ein Bild von Juri Zurkan?

Jol: Ja, das mache ich. Das ist eine gute Idee.

Von Paradiesvögeln und unbekannten Helden

Eisenhüttenstadt (GMD) Sie lächeln nicht und vermeiden jeglichen direkten Augenkontakt. Manche wirken scheu,
andere zielsicher und hoch konzentriert. Alle aber ziehen die Augen eines Fremden in ihren Bann - die "Helden", der "Clown",
"Die Unbekannte" und die anderen Seelenverwandten des Juri Zurkan. Der in Odessa geborene Maler verleiht dem Städtischen Museum Eisenhüttenstadt derzeit mit seinen Bildern einen Hauch vom Traumzauberland.

Die Betrachter wie auch die gerahmten Hauptdarsteller wandeln durch Bildräume, die fernab der Realität und dennoch nah erscheinen. Da erheben sich märchenhafte Gewölbe, ohne protzig zu wirken. Und nur wenige Meter weiter schwebt eine engelsgleiche Frau im rubinroten Gewand durch eine Sommernacht, in der jeder gern versinken würde. Auftauchen aus seinem Abgrund hingegen möchte wohl der ausgemergelte Ritter, der als Bruder von Don Quichotte durchgehen könnte und sehnsüchtig in die Ferne schaut - in die Vergangenheit oder die Zukunft, wer weiß das schon.
Hier tickt die Zeit in einem anderen Rhythmus. Langsamer.

Stress und Oberflächlichkeit sind in der Welt des Juri Zurkan, der auch Kunstwerke in Kirchen restauriert, Fremdwörter.
Er schenkt Details, die beim flüchtigen Vorbeihuschen oft untergehen, die größtmögliche Aufmerksamkeit und verleiht seinen Bildern damit eine unglaubliche Dynamik. Mal ist es der Schwung des Haares, mal der Faltenwurf eines Kleides oder einfach nur ein Schatten unter dem Auge, der den Außenstehenden magisch anzieht - bei Ausstellungen in Paris, Bologna oder in Berlin, seinem neuen Zuhause seit Ende der 80er Jahre.

Dort lässt sich Juri Zurkan bei Spaziergängen zu neuen Farb- und Form-Kompositionen inspirieren. Irgendwann entstehen dann traumhafte Landschaften, die mit Großstadtsilhouetten verschmelzen und namenlose, schlicht-schöne Gesichter, die neben Paradiesvögeln in einem strahlenderen Licht erscheinen.

Ein spezielles Thema, das der 51-Jährige mit Vorliebe aufgreift, gibt es nicht. "Ich male einfach, was ich sehe", sagt er.
Die Phantasie aber, die er braucht, um den im Gehirn verankerten Szenerien mit Ölfarbe, Kohle oder Pastellkreide diesen magisch-mystischen Charme zu verleihen, die verschweigt der Maler großzügig. Er vermischt sie mit der Realität und
den unterschiedlichsten Malstilen, und genau das macht ihn so einzigartig.

Auch das Prädikat "Ikonenhaft" wird in einem Atemzug mit Juri Zurkan genannt. Vielleicht weil er die Damen in seinen Gemälden oft mit einer Art Heiligenschein schmückt und die Herren der Schöpfung hin und wieder das Gesicht des gekreuzigten Jesus haben. "Das stammt wohl noch aus meiner Zeit in Odessa, wo ich mich mit Ikonenmalerei
beschäftigt habe", versucht er zu erklären. Aber darauf beschränken lässt er sich nicht. Und so wandelt er weiter
durch die Jahrhunderte und erspürt dabei immer wieder neue phantastische Details.

Städtisches Museum, Eisenhüttenstadt, Di-Fr 10-16 Uhr, Sa/So, 13-16 Uhr, Telefon 03364 2146



Montag, 21. Mai 2007 (16:51)

Juri Zurkan


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